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AutorenbildSandra

Yellowstone National Park (WY) - Olymp aller National Parks!

Obwohl die Gegend um Grand Teton ein zauberhafter Ort ist, war er nur das Vorspiel zum eigentlichen Highlight und Olymp aller Nationalparks.

Im März 1872 gegründet ist er der älteste Nationalpark der Welt, sein Gebiet erstreckt sich über ca. 9.000 Quadratkilometer und ist damit etwa so groß wie Korsika. Der Yellowstone National Park liegt hauptsächlich in Wyoming, reicht aber auch bis nach Montana und Idaho und bietet atemberaubende Canyons, alpine Flüsse, üppige Wälder, Thermalquellen und sprühende Geysire.

Für den ersten Geysir nahmen wir eine Wanderung von (hin- und zurück) knapp 8 Kilometern auf uns. Dieser teilweise asphaltierte Weg folgt einer alten Nebenstraße am Firehole River entlang.

Als wir ankamen schlief die durch Vulkanismus hervorgerufene, heiße Wasserquelle, die schätzungsweise alle 3 Stunden ausbricht. Genug Zeit zum verschnaufen; wir warteten mehr oder weniger geduldig.

Ab und an dampfte und brodelte es ein wenig, weshalb wir in ständiger Erwartungshaltung waren.

Doch es dauerte mehr als 2 Stunden bis endlich etwas passierte.

Die erste Eruption war noch relativ verhalten, doch schon bald darauf ließ der Lone Star seinen ganzen Charme sprühen.

In bewegten Bildern sah das wie folgt aus

Lennox blieb unbeeindruckt, fand er den Spaziergang davor und danach doch viel aufregender. Würde ich wahrscheinlich auch so sehen, hätte ich das Bison bemerkt, dass unmittelbar am Wegesrand zwischen den Bäumen stand, wie mir Sebastian berichtete.

Zumindest die Kepler Cascades waren nicht zu übersehen und bedurften nicht einmal einem weiteren Fußmarsch da sie direkt an der Straße gelegen sind.

Als nächstes gings zum Upper Geyer Basin. Das obere Geysir-Becken, auch Old-Faithful-Region genannt, ist die Region im Park, welche die höchste Konzentration von geothermalen Objekten im Park aufweist. Während sich die meisten Menschen rund um Old Faithful sammelten, um seinen Ausbruch zu beobachten, folgte ich einer Reihe von Holzstegen, gepflasterten und unbefestigten Pfaden durch das Basin, um weitere unglaubliche Geysire und heiße Pools zu sehen. Um alles zu bewundern, kann man dort locker bis zu 10 Kilometer zurücklegen. Das war Sebastian verständlicherweise zu viel und so düste ich allein weiter um einen der faszinierendsten Orte der Welt zu erkunden.

Die Wege waren fast menschenleer weshalb ich stellenweise mit ca. 15-20 km/h unterwegs war. Bis zu einer imposanten Begegung mit der ich hinter einer Kurve so gar nicht gerechnet hatte.

Anders als auf dem Bild standen wir uns plötzlich Auge in Auge gegenüber. Während mir das Herz in die Hose rutschte und ich langsam den Rückwärtsgang einlegte, schien Mr. Bison mich genau zu beäugen und als nicht ernstzunehmend einzustufen. Er drehte den Kopf weg und schien kurz abzuwarten... dann ging er seiner Wege. Puhh... das war aufregend!

Ich hatte noch immer Puls als ich weiterfuhr, doch die unzähligen farbenprächtigen Hot-Springs und der aufsteigende Nebel ausbrechender Geysire ließen mich im Nu wieder zur Ruhe kommen.

Unfassbare Eindrücke und der Tag war noch nicht zu Ende.

Benannt nach den ungewöhnlichen Buiskit-artigen Ablagerungen, die Sapphire Pool einst umgaben wird der Biscuit Basin von einem einfachen, 1 km langen Lollipop-Rundwanderweg durchquert, der an vielen hydrothermalen Merkmalen wie dem Sapphire Pool, der Avoca Spring und dem Jewel Geyser vorbeiführt. Die Atmosphäre war zauberhaft

und magischer je dunkler es wurde.

Illegalerweise nächtigten wir nicht auf einem Campingplatz des Parks, sondern parkten bei Dunkelheit in der Nähe des Midway Geyser Basins, welchen wir am Morgen aufsuchten. Wir überquerten die Holzbrücke, die über den Firehole River führt; dieser fließt friedlich entlang der Straße und liegt unterhalb der aktiven Zone. Aus den höher gelegenen heißen Becken fließt immerzu heißes, dampfendes Wasser in den Fluss. Das allein ist schon ein tolles Schauspiel, doch die durch die Hot Springs freigesetzten Mineralien hinterlassen bei ihrem Weg in den Fluss zudem eine wunderschönes Farbenspiel.

Und dieses Spektakel war erst der Anfang... es folgten weitere unbeschreibliche Impressionen.

Doch das Highlight des Mittleren Basins ist unbestritten der Grand Prismatic Spring. Mit seinen 112 Metern Breite ist er unglaublich groß und auf der ganzen Welt für seine Regenbogenfarben bekannt.

Am besten sind seine Farben von einem höhergelegenen Standort zu sehen, doch der Weg zum Aussichtspunkt war mit Rolli leider nicht zu erreichen.

Dennoch gab es noch viel zu sehen, z.B. das Lower Geyser Basin.

Da ich Lennox nicht den Dämpfen der Hot Springs aussetzen wollte, hielten wir auch immer mal wieder an Picknickplätzen wie diesem hier, wo er flitzen und schnuffeln konnte.

Als wir zu den Gibbon Falls kamen war der blaue Himmel verschwunden und der Regen hatte eingesetzt.

Ein paar Meilen weiter nördlich liegt das im Allgemeinen weniger aktive Gibbon Geyser Basin mit mehreren verstreuten Ansammlungen thermischer Features, von denen die beliebtesten Artists Paint Pots sind, eine Gruppe von über 50 Quellen, Geysiren, Schlote und vor allem Schlammtöpfe. Diese weisen verschiedene Blau-, Grau- und Brauntöne auf und haben eine Reihe unterschiedlicher Texturen.

Der schnelle Wetterumschwung hinterließ seine Spuren und nach einigen ungewollten Duschen von oben fröstelte es mir ein wenig. Gut, dass anschließend das Norris Geyser Basin auf dem Programm stand. Es ist das heißeste, älteste und dynamischste Thermalgebiet von Yellowstone. Die höchste Temperatur, die jemals in einem geothermischen Gebiet in Yellowstone gemessen wurde, wurde in einem wissenschaftlichen Bohrloch bei Norris gemessen: 459 ° F (237 ° C) nur 1.087 Fuß (326 Meter) unter der Oberfläche! Es gibt in Norris nur sehr wenige thermische Merkmale unter dem Siedepunkt (199 ° F auf dieser Höhe).

Absolut beeindruckend war auch die Gegend rund um die Roaring Mountains, welche nach den zahlreichen Fumarolen am Westhang des Gipfels benannt wurden, die Anfang des 20. Jahrhunderts laut genug waren um sie mehrere Kilometer weit zu hören.