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Banff & Jasper Nationalpark 🇨🇦

Autorenbild: SandraSandra

Aktualisiert: 8. Aug. 2022

Ich war gespannt auf die zwei wohl bekanntesten Nationalparks Kanadas, von denen ich schon einiges gehört und dennoch keine Vorstellung hatte. Am Montag, dem 11.07.22 um 8:15 Uhr morgens standen wir an der Kasse der Gondola.

Wir waren bereits am Vorabend in Banff angekommen und hatten uns spätabends ganz dreist zum Übernachten auf dem Gondel-Parkplatz am Fuß des Sulphur Mountain eingefunden. Die Warteschlange am Ticketschalter hielt sich so früh am morgen glücklicherweise in Grenzen

und so gings schon um 8:40 Uhr los.

Ohne zu zögern hatten die jungen Mitarbeiter die Rampe vor der Kabine platziert sodass ich ohne Hilfe „einsteigen“ konnte, kurz gefolgt von Sebastian mit Lennox. Lennox war selbstverständlich im Arbeitsdress und durfte kostenfrei mit. Die Kabine schaukelte anfangs etwas, was er glaub nicht so toll fand, doch er war tapfer und harrte der Dinge die da kommen. Genau wie ich, denn auch ich bin soweit ich mich erinnere noch nie Gondel gefahren.

Die kleine Gondel hatte auf den Bildern irgendwie größer ausgehen. Aber ich war froh, dass alles so unkompliziert ablief. Beim Blick nach unten dachte ich mir nur, dass ich den beschwerlichen Weg zu Fuß nicht einmal bestreiten wollen würde, wenn ich es könnte.

Entspannt genoss ich die Fahrt zur Bergstation. Oben angekommen wurde mir erneut der rote Teppich äh die Rampe bereitgestellt. Wir hatten nun 2 Stunden Zeit alles auszukundschaften bevor wir unsere "Abfahrt" antreten würden. Das Wetter war perfekt, die Sicht weit und ungetrübt und der Ausblick unbeschreiblich.


Unten angekommen hatte sich die kleine Warteschlange in eine überdimensionale Anaconda verwandelt und wir waren froh, dass wir diesen Menschenmassen entkommen waren. Beschwingt von all den schönen Eindrücken wollte ich zum nächsten Punkt meiner To-Do Liste übergehen: Lake Louise.

Doch statt uns auf den Parkplatz zu lotsen, zeigten uns die freundlichen Parkeinweiser den Weg zurück auf die Hauptstraße – offensichtlich war das Parkkontingent für große Fahrzeuge bereits ausgeschöpft, denn etliche Autos wurden noch durchgelassen. Ich war enttäuscht. Auch der Moraine Lake blieb uns verwehrt – die Straße dorthin war aufgrund des Besucherandrangs wahrscheinlich bereits seit Stunden gesperrt.

Doch der Scenic Drive (zu deutsch landschaftlich reizvolle Fahrt) mit dem Namen "The Icefields Parkway" lag mit ingesamt über 232 km zum größten Teil noch vor uns. Dieser erstreckt sich durch die beiden Nationalparks Banff & Jasper und hat wesentlich mehr zu bieten als diese beiden berühmt-berüchtigten Seen.

Laut Internet ist diese Strecke, die durch die Bergketten der kanadischen Rocky Mountains führt, eine der schönsten auf der Welt und das würde ich mit meinem Wissen von heute genau so unterschreiben. Die vielen Overlooks und Rest-areas luden zum Anhalten, Genießen und Staunen ein.


Neben den beiden bekanntesten gibt es entlang dem "Icefields Parkway" noch unzählige weitere Seen; wir entschieden uns dafür dem Bow Lake einen Besuch abzustatten. Dieser schien nicht so überlaufen und bestens geeignet um mit Lennox einen entspannten Spaziergang zu machen. Ich hatte keine Ahnung welche Bilderbuchkulisse dort auf uns warten würde.

Das kristallklare Wasser des Sees mundete Lennox' ausgezeichnet

und ich war entzückt von diesem Ambiente. Ein „High five“ schien angemessen!

Danach fuhren wir weiter auf dem Scenic Drive und stoppten hier und da um Wasserfälle zu entdecken, die alle ihren eigenen Charme und vor allem Gischt versprühten. Manch einer bewegte mich sogar zu Höchstleistungen, nämlich zum Stehen!

Die Nacht verbrachten wir illegalerweise auf einem „Day use“ Parkplatz wo Übernachten verboten ist. Da die Campingplätze an denen wir vorbei gefahren waren lediglich Zelte und kleinere Camper beherbergten, war das quasi „Notwehr“.

Am nächsten Morgen hatten wir ein Date mit dem Gletscher.

Lennox bewachte den Bus während wir mit einem VIP-Shuttle

zum Expeditionsmobil

fuhren, welches uns wiederum zum ewigen Eis brachte.

Allein der Einstieg und die Fahrt mit diesem Gefährt (von welchem insgesamt nur 25 Stück jemals gebaut wurden) war abenteuerlich. Zu meiner Überraschung hatte das Gletschermobil eine Rampe ähnlich wie meine… nur mit Raketenantrieb. Zumindest fühlte es sich so an als mich dieses Ding von jetzt auf gleich nach oben katapultierte. Auch unser VIP-Betreuer war etwas erschrocken und ließ den Turboknopf los, was einen abrupten Stopp zur Folge hatte und mich wie einen Flummi auf der Rampe hüpfen ließ. Es folgten noch eine paar Zündungen bis ich hüpfenderweise oben ankam. Danach wurde meine Wenigkeit - wie es sich für eine wertvolle Ladung gehört - ordentlich verzurrt und angeschnallt... allerdings ganz hinten auf den billigen Plätzen.

Ehrlich gesagt war ich skeptisch, dass es so einem Monster-Fahrzeug bedurfte um auf den Gletscher zu gelangen, denn es war erstens keine lange Strecke und zweitens sah es von weitem einfach nach ein bisschen übrig gebliebenem Schnee aus. Dass es sich dabei um eine 400 m tiefe Schneeschicht handelte, wie wir später erfuhren und der Weg dorthin eine extrem steile Abfahrt bereithielt,

erklärte es dann aber doch.

Auf dem Gletscher selbst war es nicht so kalt wie erwartet und Lennox hätte sicher Spaß gehabt und das ohne mit den Pfoten festzufrieren.. der Teil des Gletschers auf dem wir uns befanden war teilweise ziemlich angetaut und matschig. Irgendwie stimmte es mich traurig, dass das Eis unter unseren Füßen dahin floss und wir Trampeltiere durch solche Expeditionen sicherlich mitverantwortlich sind. Dennoch war es sehr besonders mal auf einem Gletscher zu stehen und das alles hautnah erleben zu können.

Der nächste Raketenabschuss zurück ins Gletscher-Mobil stand bevor und ich freute mich in Warp-Geschwindigkeit nach oben gebeamt zu werden – dieses mal sogar in einem Rutsch. Mission Glacier completed. ✔️


Der nächste Programmpunkt war der Skywalk. Eine gläserne Aussichtsplattform 280 m über dem Sunwapta-Valley. Hört sich sehr dramatisch an, war es aber nicht – zumindest nicht für mich. Ich fand es schwer nachzuvollziehen wieviel Überwindung es manch einen kostete einen Fuss auf den gläsernen Steg zu setzen und/oder nach unten zu sehen. Ehrlich gesagt ließ mich der Blick in die Tiefe recht kalt - besser gesagt, ich genoss den Rundumblick auf dem "cliff-edge walkway"..😊

Zurück auf dem Icefields Parkway hielten wir bei jeder Gelegenheit (und davon gabs viele) an einem der wunderschönen Seen. Der Peyto-Lake war der einzige bei dem explizit ein wheelchair accessible trail ausgewiesen war… nicht dass mich die nicht Rolli geeigneten davon abhalten würden sie zu versuchen. Der Weg war komplett geteert und auch von Fußgängern gern genutzt, da er nicht so steil war wie der „normale“ Trail. Am Ende des Weges gelangte man zu einer Aussichtsplattform mit einem gigantischen Blick über einen türkisblauen See wie aus einem Katalog.

Für den Weg zurück zum Bus entschied mich dann aber doch für den normalen Weg durch den Wald, ein bisschen Spaß muss schließlich sein.

Zurück auf der Straße hatten wir einige tierische Begegnungen. Mal konnten wir aus der Ferne Mamabär mit ihren unglaublichen süßen cubs durchs Gras hüpfen sehen und ein anderes mal ganz aus der Nähe einen einzelnen Schwarzbär, der zielstrebig auf unsere geöffnete Bustür zuging, sich dann aber doch entschied lieber vor dem Bus ein bisschen vegetarisch zu snacken. Die Bergziegen am Straßenrand schienen sich von uns auch nicht stören zu lassen und ließen sich ihren Kalkstein schmecken.

Am späten Nachmittag starteten wir den 2. Anlauf zum berühmten Lake Louise; dieses mal mit Erfolg. Auf dem Parkplatz erkannten wir dann das Problem vom Vortag. Diese Parkfläche war größenmäßig in keinster Weise geeignet dem Bedarf gerecht zu werden. Es war immer noch viel los, aber zumindest fanden wir einen Parking-slot. Ich hatte hohe Erwartungen. Als ich dann dort war, war es weniger der See selbst als die Kulisse in der er sich befand. Eingebettet in die Berge hatte dieser Ort eine besondere Magie… trotz dem Trubel, der noch immer hier herrschte. Ich überlegte wie schön es wäre mit dem Kanu über dieses in sich ruhende Gewässer zu schippern, doch die 130 kanadische Dollar pro Stunde ließen dieses Bedürfnis wie eine Seifenblase zerplatzen. Ein paar schöne Fotos und weiter gings…

zum Lake Moraine. Es war mittlerweile schon früher abend und die Straße noch immer gesperrt. Aber Seb‘ setzte einfach den Blinker und schon räumte das Mädel, welches die Straßenabsperrung bewachte, die Hüttchen aus dem Weg und gewährte uns Einlass. Wahrscheinlich dachte sie wir wären ein Bus-Unternehmen oder so. Egal, wir ließen sie in dem Glauben. Hatten wir gedacht, dass es sich bei dem Lake Louise um einen kleinen Parkplatz handelte, wurden wir jetzt eines besseren belehrt; die zur Verfügung stehende Parkfläche war gefühlt nicht größer als jeder Lidl-Parkplatz. Auch dieser See war wunderschön gelegen und seine hellblaue Farbe strahlte im Abendlicht.

Welch ein schöner Abschluß für die schönsten Nationalparks Kanadas 🥰

Unglaubliche Reise mit unendlich faszinierenden Eindrücken! Ich hoffe ich konnte Euch das Alles wenigstens ein kleines bisschen miterleben lassen. Stay tuned - da kommt noch so viel mehr!!!


113 Ansichten2 Kommentare

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2 Comments


Thomas Schumacher
Thomas Schumacher
Aug 07, 2022

Die Bilder sind faszinierend, Handshake mir Bär ist auch in Ordnung aber der Skywalk geht fasse nicht. In Dubai wollte ich mich dazu durchringen aber keine Chance. Extrem tolle Bilder, wunderschön 🤩

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Sandra
Sandra
Aug 07, 2022
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Danke 😊 Wir üben das mal mit dem Skywalk, ich geb Kathrin Bescheid 😂

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