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  • AutorenbildSandra

Eau de Provence

Am Mittwoch ging es dann weiter in die Provence – genau gesagt nach Saint-Remy-de-Provence. Die Fahrt dahin war recht entspannt. Wir hatten uns schon am Vorabend das nächste Etappenziel rausgesucht. Hörte sich super an: bei einem Winzer mit eigenem Hofladen und freundlichen Gastgebern. Aber dieses mal holte uns die Realität ein, denn die Zufahrt zum Hof war mit großen Randsteinen links und rechts versehen, so dass ein Abbiegen von der ohnehin schon mega schmalen Straße praktisch unmöglich war. Enttäuscht fuhren wir also den nächsten Campingstellplatz an, der glückerlichweise keine 4,5 km entfernt lag. Der war zwar nicht der mega Brüller, aber immerhin schön grün und wir waren fast die einzigen Gäste. So konnten wir ungestört den Bus rangieren, um den Duschablauf (auf der Backbordseite) entsprechend in Position zu bringen.

Fun-Fact: Die (Plastik-)Rampen, die wir normalerweise nutzen um den Bus zu auszurichten, liegen noch zuhause in der Einfahrt… wahrscheinlich sind sie jetzt ohnehin platt, weil ich bei der Abfahrt auch noch drüber gefahren bin. Warum? Weil ich's kann! ;-) Und außerdem hat jemand (ich nenne jetzt keine Namen) die Dinger dahin gelegt hat, anstatt sie ins Staufach zu packen. Aber egal ich bin vom Thema abgekommen. Also, nachdem der Bus seine Endposition eingenommen hatte, entschlossen wir uns zu dem Winzer zu spazieren; die Hunde mussten sich ohnehin noch die Pfoten vertreten und wir hatten Zeit und waren neugierig welches schöne Plätzchen uns dort wohl verwehrt geblieben sein mochte.

Es war mega sonnig und hinter der Scheibe im Bus fühlte sich das fast wie Sommer an. Beim Verlassen mussten wir allerdings feststellen, dass uns doch eine ganz schön steife Brise um die Ohren wehte. Die Hunde störte es nicht und so zogen wir los. Die Straße war zwar eng und man sollte meinen der Verkehr würde sich in Grenzen halten, aber weit gefehlt, tatsächlich waren auf dieser Straße 70 km erlaubt, also keine entspannte Hunderunde und erst recht nicht ohne Leine. Nach knapp einer ¾ Stunde kamen wir endlich voller Vorfreude bei der Zufahrt an, die unseren Bus partout nicht reinlassen wollte. Auf dem Grundstück angekommen, fragten wir uns ob das wirklich das so toll beschriebene Fleckchen Erde mit herzlichen Gastgebern sein sollte. Wir konnten nur ein ziemlich verwahrlostes Grundstück und kaum bewohntes altes Hofgemäuer feststellen. Von Gastgebern mit einem Hofladen zur Wein- und Marmeladenverkostung gar nicht erst zu sprechen. Wir kamen uns wir Eindringlinge vor und verließen völlig desillusioniert das Grundstück. Wieder an unserem Stellplatz angekommen wurden erst die Hunde und dann wir selbst verköstigt. Für uns gabs diesmal Bratkartoffeln mit Spiegelei, Salat und einen Bordeaux für das trockene Kehlchen nach dem 9 km Spaziergang. Ja, ja, ich geb‘s ja zu: Ich bin nicht gelaufen, hab natürlich auf solchen Strecken immer mein Segway dabei. Müde war ich trotzdem nach so viel Frischluft. Noch ein bisschen Gitarreklimpern (spielen würde ich es noch nicht nennen, bin noch blutiger Anfänger) und der Tag war schon vorbei.

Am nächsten morgen - nach einem kleinen Frühstück – verließen wir den Stellplatz bei Zeiten. Am Vortag waren wir bei einer Olivenplantage vorbeigekommen und hatten uns vorgenommen dort zu stoppen. Die imposante Hofeinfahrt der Plantage war das, was wir uns eigentlich am Vortag bei dem Pseudo-Winzer erhofft hatten. Auch das restliche Grundstück war sehr gepflegt und die Olivenbäume standen in Reih und Glied. Ein kurzer Ausflug in den Hofladen und wir verließen das Anwesen um ca. 60 EUR ärmer, aber mit 3 verschiedenen Olivenölen, einer Seife und einem Carotte Butternut Curry-Aufstrich.








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