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  • Writer's pictureSandra

Hello again 🇺🇸

Am Sonntag, dem 24.07.2022, ca. 15 Uhr waren wir zurück auf amerikanischem Boden. Trotz einer tollen Zeit in Kanada, freuten wir uns wieder hier zu sein. Unglaublich aber wahr, wir vermissten die offenherzige (böse Zungen behaupten „oberflächliche“) Art der Amis.

Gleichzeitig wollte ich am liebsten wieder in den kanadischen Rockies sein; für mich bis dato das schönste Naturerlebnis ever! Der North Cascades National Park (im Bundesstaat Washington) – auch die amerikanischen Alpen genannt - schien genau das richtige zu sein, um mein Heimweh nach den Rocky Mountains zu stillen. Es war schon Abend als wir den Park erreichten, was uns nicht davon abhielt auf Entdeckungsreise zu gehen. Wieder mal waren wir umgeben von wunderschönen Bergen, Wäldern, Wasserfällen und Seen. Wir hielten an den schönsten Aussichtspunkten und gingen den ein oder anderen Trail.

Bis in den späten Abend genossen wir die Natur um uns herum und übernachteten schließlich auf dem Parkplatz des Happy Creek Trail.



Der Morgen begrüßte uns mit angenehmen Temperaturen und ganz viel Sonnenschein. Perfekt für einen Spaziergang vorbei an einem kleinen Flusslauf

zum Rainy Lake. Statt dem morderaten wählten wir den einfachen, barrierefreien Weg dorthin, was nicht heißen soll, dass er anspruchslos war. Der Weg war recht schmal und es ging seitlich steil bergab; Wurzeln hatten den Teer angehoben und nicht zu unterschätzende Unebenheiten entstehen lassen. Sogar Schneereste entdecken wir am Wegesrand.

Am Ende begrüßte uns ein kristallklarer Bergsee, in dem sich sowohl der begrünte Teil des Berges und als auch die schneebedeckten Bergspitzen spiegelten. Ein Ort der Ruhe und Stille!

Am Washington Pass Overlook auf 5477 ft (1669 m) verschafften wir uns einen Überblick auf die bevorstehende Abfahrt.

Den Rest des Tages verbrachten wir „on the road“, mit einem Zwischenstopp bei der Wäscherei. Als Tagesendziel hatte ich einen Parkplatz im Snow-Park auserkoren; der steile Schotter-Weg dahin lag unmittelbar neben dem durch die Berge führenden Highway und endete auf einem mit Tannen umsäumten Plateau. Im Sommer darf dieser Platz kostenfrei und ganz legal zum Übernachten genutzt werden. Wir waren mutterseelenallein. Ich war hin und weg und wollte sofort nach Ankunft die Drohne auspacken, um die schöne Umgebung einzufangen. Sodann öffnete ich die Tür, fuhr mit meiner Rampe runter und blickte in alle Richtungen. Als Rollifahrer hat man eine andere Sicht auf die Dinge, und das meine ich wortwörtlich! Dadurch dass man eine Etage tiefer sitzt, sieht man auch Tieferliegendes. In dem Fall blickte ich ungewollt unterm Bus durch. Ich war irritiert von der austretenden Flüssigkeit. Soll das so sein? Eher nicht… kein gutes Zeichen!

Ich teilte Seb‘ meine Beobachtung mit, woraufhin er rauskam, sich das ansah und bestätigte, dass das Kühlwasser ausläuft.

Wir hofften, dass es sich „nur“ um eine undichte Stelle handelt und sobald der Motor etwas abgekühlt sei, es weniger werden würde. Fehlanzeige! Der Kühlwasserbehälter war am nächsten Morgen vollkommen leer, obwohl wir abends noch aufgefüllt hatten.

So idyllisch das Fleckchen Erde war an dem wir uns befanden, einen Nachteil hatte es: keine Werkstatt weit und breit. Der schlechte Empfang war ebenfalls nicht hilfreich. Es half nix, wir mussten vom Berg runter und zur nächstgelegenen Werkstatt. Also füllten wir den Behälter erneut auf und fuhren los. Unterwegs konnte ich mit etwas Glück und Handy-Empfang im nächsten Ort eine potenzielle Reparaturwerkstatt ausfindig machen. Die 50 km dorthin galt es zu schaffen. Um 8 Uhr morgens kamen wir mit einem Nachfüllstopp in Ellensburg an. Doch die Pkw-/Pickup-Mechaniker konnten uns nicht helfen und schickten uns zu Love’s Travel Stop. Glückerweise war die LKW-Raststätte mit angeschlossener Werkstatt nicht weit entfernt. Kurz darauf schilderten wir dem Werkstatt-Leiter unser Problem und er versicherte, dass sie sich der Sache annehmen können, es aber ca. 15-16 Uhr werden würden, bis sie überhaupt dazu kämen. Wir hatten keine Wahl und waren froh überhaupt Hilfe in Aussicht zu haben. Wir verbrachten den Tag bei brütender Hitze und zwischen laufender LKW-Motoren, deren Lärmpegel mich an den Rand der Verzweiflung brachten.

Es war 15 Uhr… dann 16 Uhr, dann 19 Uhr und letztendlich 21:30 Uhr bis wir abgeschrieben hatten, dass heute noch was passiert, auch wenn die Mechaniker bis 23 Uhr arbeiteten. Wir fuhren 3 Straßen weiter und parkten abseits der Geräuschkulisse.

Am nächsten morgen um 7 Uhr standen wir wieder auf deren Matte und man vertröstete uns, dass wir die ersten wären die drankämen. Es war 8 Uhr… dann 9 Uhr, schließlich 10 Uhr bis man uns sagte, dass der verantwortliche Mitarbeiter noch zum Drogentest musste. WHAT? 😱 Na das kann ja was werden… vor allem wenn er positiv ist. Die anderen Mitarbeiter, die schon fleißig arbeiteten, waren lediglich für Reifenwechsel zuständig. Mehr oder weniger geduldig warteten wir…

Gegen 13:30 Uhr durften wir eeeendlich in die heiligen Werkstatthallen fahren. P.S. Der Drogentest war scheinbar negativ 😂

Das Problem wurde schnell lokalisiert. Ein gebrochenes Gewinde.

Wahrscheinlich war es durch die Erschütterungen aufgrund der fiesen Bodenwellen auf dem Weg zum Snow-Park gebrochen. Nach einer Stunde Arbeit war alles wieder heile.

Bei der Gelegenheit baten wir um Kontrolle des Reifendrucks aller 6 Reifen. Zum Glück, denn wenn nicht, wäre der abgefahrene innenliegende Zwillingsreifen im Verborgenen geblieben und mit zuverlässiger Sicherheit der Grund für die nächste Katastrophe geworden. Und wenn ich abgefahren schreibe, dann meine ich nicht nur, dass das Profil ein wenig runter war. Das Ding war glatt wie ein Formel 1 Reifen und der Draht war schon in voller Pracht sichtbar.

Ca. 1.100 Dollar ärmer verließen wir Love’s gegen 15 Uhr mit einer dichten Kühlleitung und neuem Zwillingsreifen. (Der Zweite auf dieser Tour 😏)

2 Stunden später hielten wir am Tanner Park, wo Lennox sich die Pfötchen vertreten konnte

und wir zu Abend aßen. Anschließend setzten wir unsere Fahrt nach Westen fort und übernachteten in Tacoma am Strand.

Die nächsten Tage verbrachten wir bei Lisa & Pat in Gig Harbor. Wir hatten die beiden bei unserer "Familien-Zeit" in Ohio kennen gelernt und sie luden uns ein vorbei zu schauen, wenn wir in der Gegend sind. Wir verbrachten 2 ½ schöne und entspannte Tage mit ihnen, in denen wir total verwöhnt wurden und sicher wieder 1-2 kg zulegten.

Ich nutzte die Zeit und die gute Internetverbindung außerdem zum bloggen.

Zwei gutherzige und liebenswürdige Menschen, deren Gesellschaft ein echter Gewinn ist. Ich werde sie vermissen!

Danke für die tolle Zeit bei Euch, Lisa & Pat! ❤️


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