Nach einem kurzen Ausflug durch die westlichste Ecke Nevadas‘ waren wir am Dienstag, dem 09.08.2022 zurück in Kalifornien. Eine karge und doch überaus faszinierende Landschaft begrüßte uns. Auf unserer Strecke kamen wir am Mono Lake Tufa vorbei.
Ein staatliches Naturschutzgebiet, dessen Herz - der See - weit aus der Ferne schon zu sehen war. Wunderschön und friedlich, so würde ich diesen Ort beschreiben. Mit meinem kleinen unbemannten Flugobjekt wollte ich versuchen die Stimmung einzufangen…
P.S. Sound on beim Video 🔊🎶
Nach einer friedvollen Nacht am See erreichten wir am nächsten Morgen um kurz nach 9 Uhr die unweiten Pforten vom Yosemite Nationalpark, in der kalifornischen Sierra Nevada.
Da wir unsere Reiseplanung sehr spontan gestalten, hatten wir das erforderliche Permit (Eintrittserlaubnis), welche üblicherweise schon Wochen im Voraus vergeben wird, nicht rechtzeitig beantragt. Mit mehr Glück als Verstand und einem Anruf (2 Tage zuvor) bei der Hotline, wurde just in dem Moment unseres Telefonats ein „Permit“ frei. So durften wir an diesem Morgen den Tioga Pass Entrance passieren und den Tag im Park mit einem kurzen Spaziergang an den Tenaya Lake beginnen.
Zwei Waldbewohner beobachteten uns auf dem Weg zum kristallklaren See.
Der perfekte Ort meinen Kaffee und natürlich die Aussicht zu huldigen.
Am Olmsted Point (auf ca. 2.500 m Höhe) trafen wir erneut auf neugierige Parkbewohner.
Zu dem gab es eine tolle Vista auf das Tenaya Valley, den Half Dome ( 2.693 m hoher Granitberg) und die atemberaubende Umgebung.
Im Yosemite Valley sahen wir beim Horsetail Fall vorbei,
der über die östliche Kante des El Capitano fließt.
Über die Wawona Road ging es anschließend zu den Giant Sequoias. Die Mariposa Grove, in der die Sequoias zu finden sind, erreicht man leider nur per Shuttlebus. Dank im Shuttle vorhandener Rampe war das an und für sich recht unkompliziert. Der Weg vom Bus bis zu den Sequoias war als kurz und rollstuhlgerecht beschrieben, also dachte ich der Aktivrolli wäre eine gute Wahl. Leider war uns nicht bewusst, dass der Bus nur eine Haltestelle anfährt, nämlich nur die in unmittelbarer Nähe zum "Fallen Monarch".
Also wurde kurzerhand die Leine von Lennox als Abschleppseil umfunktioniert, um mit vereinten Kräften die 1,2 km berghoch zum "Grizzly Giant Loop Trail" zu bewältigen. Not macht erfinderisch!
Einen Grizzly Giant später
stand die weitaus einfache Slalom-Abfahrt an, bei der die Hände vom ständigen Bremsen mehr als nur eine wohlige Wärme entwickelten. 🔥
Es war mittlerweile später Abend und wie wir wollten viele andere mit dem Shuttle zurück zu ihren Autos. Unverständlicherweise fuhr nur ein einziger Shuttlebus in den Abendstunden, so dass wir mehr als 1,5 Stunde warten mussten, bis wir endlich auf dem Rückweg waren und ein erlebnisreicher sein Ende nahm.
Am Donnerstag, dem 11.08.2022 erreichten wir gegen Nachmittag den Big Stump Entrance zum Kings Canyon Nationalpark.
Die schier endlose Abfahrt in den Canyon war eine echte Herausforderung für ein 10t Fahrzeug, doch der Ausblick bot ausreichend Ablenkung um zumindest nicht ständig darüber nachzudenken, dass die Bremsen hoffentlich nicht versagen.
Im Canyon angelangt quetschten wir uns mit dem Skoolie in eine Parklücke, die keine war, während ein Mann unser Bemühen nicht im Weg zu stehen genau beäugte. Beim Aussteigen war ich schon auf eine Standpauke gefasst, doch stattdessen wollte er wissen, was es mit „mission adventure“ auf sich hat. Scott hörte gespannt zu und erzählte mir im Anschluss, dass er einen Podcast namens „Inspire Campfire“ macht und sich auf außergewöhnliche Abenteuer spezialisiert hat. Er fragte mich, ob ich mir vorstellen könnte ihm meine ausführliche Geschichte in einer seiner Folgen zu erzählen. Auf englisch 'nen Podcast? Ich liiiebe Herausforderungen! Also sagte ich zu. 😬 Die Aufzeichnung steht noch aus, ist aber im Oktober eingeplant. 🎙🎧
Nach dem wir unsere Kontaktdaten ausgetauscht hatten, marschierten wir in Richtung "meadow view".
Leider endete der Weg wieder mal frühzeitig, da die Brücke zum Valley zerstört war und der Umweg über die Felsen meine Kletterkünste zu sehr beansprucht hätten. Alternativ ging es auf kurzem asphaltierten Weg zu den kleinen aber kräftigen Roaring Falls.
Nach dem wir im Canyon (Dead-end) alles abgegrast hatten ging es auf dem Kings Canyon Scenic Byway (diesmal berghoch) zurück. Die vielen Outlooks nutzten wir um fleißig Bilder & Videos zu machen, aber auch um die Autos die hinter uns im Schneckentempo hertrotteten, vorzulassen.
Der Kings Canyon war zwar anders als ich ihn mir vorgestellt hatte, dennoch unzweifelhaft majestätisch.
Den Abend verbrachten wir mit einem Besuch beim „General Grant Tree“ - dem zweitgrößten lebenden Baum der Erde - und dessen Kumpanen im Grant Grove.
Am darauffolgenden Morgen fuhren wir auf dem Generals Highway
zu den restlichen Riesen im Sequoia Nationalpark.
Bei bestem Wetter absolvierten wir den zauberhaften Big Trees Trail.
Getoppt wurde das Baumspektakel nur noch vom "General Sherman Tree", dem volumen-mäßig größten Baum der Welt. 🌎 Stattliche 83 m hoch und 11 m Durchmesser an der Basis. Nicht ganz un-imposant wie ich finde. 🤓
Sound on 🔊🎶
Nach 2 Tagen gigantischer Dimensionen machten wir uns auf den Weg Richtung Wüste, während uns der Sonnenuntergang ein Stück des Weges begleitete.
Die so schön vor der Edwards Air Force Base drapierte Boeing NB-52B Mothership 008 sollte unser letztes kalifornisches Highlight werden, auch wenn wir nur zufällig hier vorbeikamen.
Das Flugzeug ist eine historische Berühmtheit und bekannt dafür, das Luft- und Raumfahrtforschungsfahrzeug X-15 auf 106 der 199 Flüge des X-15-Programms abgesetzt zu haben. Aber das wusstet ihr sicher! 😉
Nicht weit von der Airbase entfernt schlugen wir unser Nachtlager inmitten des Nichts auf einer Straße im kalifornischen Nirgendwo auf.
Comments