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  • AutorenbildSandra

South Dakota - Great Faces, Great Places

Am 12.09.2023 erreichten wir South Dakota - ein weitläufiger, spärlich besiedelter US-Bundesstaat im Mittleren Westen, wo die weite Prärie allmählich in den beeindruckenden Black Hills National Forest übergeht.

Dort gibt es 2 historische Monumente, die direkt in die emporragenden Granitfelsen gearbeitet wurden. Das Crazy Horse Memorial sollte unsere erste Anlaufstelle sein. Ehrlich gesagt, wusste ich nichts darüber und so war ich beim ersten Anblick doch etwas verwundert. Von weitem konnte man sehr gut, ein in den Stein gemeißeltes Profil erkennen, von einem Pferd jedoch keine Spur. Dafür aber jede Menge Bauzäune und Arbeitsgeräte. Ich dachte, dass das Monument wohl ziemlich verfallen sei und gerade restauriert würde.

Wie ich später erfuhr - weit gefehlt, denn es ist bis heute nicht fertiggestellt. Im Museum des Denkmals wurde ein Film gezeigt, der uns über die Geschichte der Gedenkstätte für den legendären indigenen amerikanischen Stammesführer "Crazy Horse" aufklärte. Crazy Horse war ein Häuptling der Oglala-Sioux-Indianer, der gegen die Abschiebung in ein Reservat in den Black Hills kämpfte. Er schloss sich 1876 den Cheyenne-Streitkräften zu einem Überraschungsangriff gegen General George Crook an und vereinte sich mit Chief Sitting Bull für die Schlacht am Little Bighorn. Doch der gezeigte Film war eigentlich eine Homage an Korczak Ziolkowski und seine Familie. Denn ohne den Bildhauer Korczak gäbe es dieses Memorial nicht. Er begann seine Arbeit am 3. Mai 1947 und arbeitete bis zu seinem Tod am 20. Oktober 1982 im Alter von 74 Jahren an dem Projekt. Mit einfachsten Mitteln bestritt er seine fast 36-jährige Arbeit am Berg. Er wurde in dem Grab beigesetzt, das er und seine Söhne aus einem Felsvorsprung am Fuß des Berges gesprengt haben. Seine eigene außergewöhnliche Geschichte, die sich in seinem Atelierhaus, seiner Werkstatt und seinen Skulpturengalerien im Crazy Horse widerspiegelt, lässt sich nicht in ein paar Sätzen zusammenfassen; seine eigenen Worte sind dennoch sehr aussagekräftig.: "By carving Crazy Horse, if I can give back to the Indian some of his pride and create a means to keep alive his culture and heritage, my life will have been worthwhile."

Korczaks Vision und seine Hartnäckigkeit an diesem schwierigen und langjährigen Projekt festzuhalten und daran bis zu seinem Tod zu arbeiten, beeindruckte mich immens. Als ich das "NEVER FORGET YOUR DREAMS" auf dem Magnet las (welcher heute meinen Skoolie schmückt), bekam ich zugegebenermaßen etwas feuchte Äuglein... denn auch wenn die Träume von Korczak und mir nicht unterschiedlicher hätten sein können, so hatten wir doch eines gemeinsam, wir haben an unseren Träumen festgehalten!

Die Fertigstellung von Crazy Horse wird sicherlich noch viele Jahrzehnte andauern, doch dann wird es Mount Rushmore deutlich in den Schatten stellen.

Womit wir auch schon zum 2. Monument kommen, welches meines Wissens, das sehr viel bekanntere ist: Mt. Rushmore, die berühmte Darstellung von 4 weithin verehrten US-Präsidenten. Die Abbilder von George Washington, Thomas Jefferson, Theodore Roosevelt und Abraham Lincoln, umgeben von der Schönheit der Black Hills von South Dakota, erzählen sie die Geschichte von der Geburt, dem Wachstum, der Entwicklung und dem Erhalt dieses Landes. Diese vier Präsidenten wurden ausgewählt, weil sie aus Sicht des Künstlers Gutzon Borglum die wichtigsten Ereignisse in der Geschichte der Vereinigten Staaten repräsentierten.

Ich muss jedoch gestehen, dass mich "Crazy Horse" um einiges mehr in seinen Bann gezogen hatte und so blieben wir nicht allzu lange bei den Präsidenten. Lediglich ein Eis und der Giftshop konnten unsere Verweildauer etwas verlängern, bevor wir uns wieder auf den Weg machten. Für den nächsten Tag stand wieder ein Nationalpark an, in dessen Nähe hatte ich auf google Maps einen Parkingspot erspäht, welcher eigentlich für Wanderer des Lookout Point Trails gedacht ist. Der Platz war recht klein, aber perfekt gelegen, um den Tag in herrlicher Ruhe ausklingen zu lassen.

Wir waren ganz allein an diesem wunderschönen Fleckchen Erde, zumindest dachten wir das. Doch je später der Abend, umso schöner die Gäste...

Als dieser Kamerad uns besuchen kam, viel es mir plötzlich wie Schuppen von den Augen... sein Name sollte "BB" lauten- Bison-Burger! Das war es nämlich was heute auf dem Speiseplan stand. Selbstverständlich musste BB nicht dafür herhalten... denn einer seiner Artgenossen lag bereits fast verzehrfertig im Kühlschrank und wartete schon auf die Pfanne. Doch zunächst ergötzten wir uns an BB's Gesellschaft, beobachteten wie er um den Bus spazierte und anschließend Gefallen daran fand, sich an einem Holzbalken zu schubbern.

Er drängte sich quasi auf ein Selfie mit mir zu machen.

Lennox blieb vom Geschehen mal wieder unbeeindruckt und würdigte BB keines Blickes. Ironischerweise ließen wir uns unsere saftigen Bison-Burger schmecken, während BB von dannen zog. Allerdings fiel die abendliche Hunderunde kurz und knapp aus, zumal Sebastian wenig Lust hatte unserem neuen Freund in freier Wildbahn zu begegnen.

Doch am nächsten Morgen sollte es ein letztes Wiedersehen geben.

Am nächsten Morgen hatten wir nur wenige Minuten bis zum Eingang des Wind Cave Nationalparks zu fahren.

Über viele Jahre der Erkundung und Kartierung hat sich Wind Cave zu einer der größten bekannten Höhlen der Welt entwickelt. Bis heute wurden mehr als 230 km kartiert, was sie zur drittlängsten Höhle in den USA und zur sechstlängsten Höhle der Welt macht. Wind Cave hat wenige Stalaktiten und Stalagmiten, aber in der Höhle sind viele ungewöhnliche Formationen und eine Vielzahl von Mineralien zu finden. Die Höhle ist bekannt für ihre herausragende Darstellung von Boxwork, einer ungewöhnlichen Höhlenformation, die aus dünnen Kalzitrippen besteht, die Waben ähneln. Einen winzigen Teil der Höhle war auch mit Rolli begehbar und wir bekamen einen kleinen Einblick in die verborgene Welt der Wind Caves und lauschten dem Wind der sich seinen Weg sucht. Während unser geführten 4-köpfigen Tour erfuhren wir einiges über die Geschichte und den Entdecker der Wind Caves und dass der Park nach dem gewaltigen Wind benannt ist, der in und auch aus dem bisher einzigen endeckten natürlichen Eingang der Höhle bläst.

Neben dieser gewaltigen Höhle bietet der Wind Cave National Park aber auch 28.295 Hektar Mischgras-Prärie, Ponderosa-Kiefernwald und Wildtiere. Die Mischgras-Prärie des Parks ist eine der wenigen verbliebenen und beherbergt einheimische Wildtiere wie Bisons, Elche, Gabelböcke, Maultierhirsche, Kojoten und Präriehunde. Nicht verwunderlich also, dass BB auch das Wahrzeichen des Parks darstellt.




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